Kätzchen für die Küche
Wie man Haselkätzchen am besten verwendet. Hier findest Du alle Infos, die Du brauchst, inklusive der besten Rezepte dazu.
Am Anfang des Jahres kann man sich auf die Suche nach essbaren Knospen machen. Diese werden in der Küche und vor allem in der Gemmotherapie verwendet. Ebenso werden in der Gemmotherapie „Kätzchen“ eingesetzt. Diese, wie z.B die Haselkätzchen, sind im Jänner leicht zu finden.
Was sind Kätzchen?
Kätzchen sind kleine, weiche und leicht pelzige Teile mancher Sträucher und Bäume, genauer gesagt sind sie die männlichen Blütenstände. Ihre Bezeichnung geht auf die weiche Beschaffenheit zurück, welche man mit einem Katzenfell vergleichen könnte. Selten wachsen sie aufrecht, meistens hängen sie an den Ästen und Zweigen herunter. Die baumelnden Kätzchen machen sich den geringsten Windhauch zu Nutze. Der Wind treibt ihren Pollen auf benachbarte Bäume und Sträucher. Sobald sie alle ihren Pollen verstreut haben, fallen sie im Ganzen ab. Die bekanntesten Baumarten, die Kätzchen ausbilden, sind die Pappeln, Erlen, Eichen, Weiden, Birken, Buchen, Edelkastanien und Haseln.
Die komischen Blüten der Haselnuss
Die weiblichen Blüten des Haselnussstrauches sind so winzig, dass man schon sehr genau hinschauen muss, um sie zu entdecken. Jede Hasel produziert sowohl männliche Kätzchen als auch weibliche Blüten. Die weiblichen Blüten ähneln einer schuppigen grünen Knospe, aus deren Spitze ein Bündel zarter roter Ranken herausragt. Darauf landen dann die vom Wind verwehten Pollen. Diese befruchten und lösen die Entwicklung der Haselnüsse aus.
Haselkätzchen sammeln
Die gelbe Kätzchen, also die männlichen Blüten des Haselstrauches, sind eines der ersten Anzeichen des Frühlings. In alten Zeiten waren sie oft Überlebensnahrung. Beim Sammeln kann man je nach Wunsch die jüngeren, etwas dunklen und härteren oder auch die hellen aufgeblühten, weichen Kätzchen ernten.
Als Windbestäuber müssen sie keine Insekten anlocken und sind daher eher schlicht und duftlos. Ihr Geschmack ist leicht nussig, aber nicht unbedingt für jedermann angenehm. Allen, die mit neuen und wilden Geschmacksrichtungen experimentieren wollen, eröffnet sich ein weiteres Geschmackserlebnis. Beachten sollte man aber immer, dass Pollen für manche Menschen ein starkes Allergierisiko darstellen.
So kannst Du die Haselkätzchen verwenden:
Als Tee
Bereite einen Kräutertee zu. 2-3 Kätzchen auf eine Tasse kochendes Wasser, 10-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dieser Tee soll einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem aber auch auf unsere Nerven haben.
After Eight einmal anders
Tauche die Kätzchen in geschmolzene Schokolade. Alles schmeckt gut mit Schokolade.
Für Suppen
Die getrockneten und gemahlenen Kätzchen können über Suppen gestreut werden oder man kocht sie einfach in der Frühjahrskräutersuppe mit. Beim Kochen verbessert sich auch die Konsistenz ein bisschen.
Pollen sammeln
Hierfür legst Du die ungeöffneten Kätzchen (sie sind kleiner und etwas brauner als die aufgeblühten Kätzchen) ein paar Stunden auf ein Teller, bis sie Pollen abgeben. Diese Pollen kannst Du verwenden um Deine Energieballs darin zu wenden. Das passende Rezept dazu findest Du in meinem Instagrambeitrag. Pollen passen aber auch gut in den Kuchenteig. Diese Zubereitungen sind für Haselallergiker nicht ratsam.
Kätzchenpulver
Dies ist wohl die gängigste Verwendung der Kätzchen. Hierfür werden die Kätzchen getrocknet und anschließend gemahlen. Ich verwende dafür eine Kaffemühle. Dieses Pulver kann beim Kochen und Backen eingesetzt werden und gibt Deinen Mahlzeiten einen guten Kick an Proteinen.
Haselkätzchen Rezepte
Neben der Verwendung als Tee werden die Kätzchen oft süß/sauer eingelegt.
Süß/Sauer eingelegte Haselnusskätzchen
Du brauchst:
ca. 200 g noch ziemlich geschlossene Haselkätzchen
Für die Marinade: ¼ lt. Apfelsaft, 150 ml Apfelessig, ca. 2 Tl. Honig, 1 Tl. Wacholderbeeren, 1 Tl. Pfefferkörner, 1 Tl. Senfsamen, 1 Tl. Salz, 1 Lorbeerblatt, 1 Zehe Knoblauch
So geht’s:
Alle Zutaten der Marinade werden in einem Topf gemeinsam aufgekocht. Dann werden die Kätzchen dazugegeben und man lässt alles nochmals ca. 10 Minuten köcheln. Dann alles heiß in gut gesäuberte (sterile) Gläser geben und sofort verschließen. Die Marinade sollte die Kätzchen gut bedecken.
Nach einer Ruhezeit von ca. 3-4 Wochen kannst Du sie genießen.
Eine etwas andere Variante inklusive Serviervorschlag findest Du in diesem wunderbaren Blogartikel von Christina. Gemeinsam mit Ronald betreibt sie den Blog Abenteuer am Wegesrand, wo Du noch mehr Infos zu den Haselnusskätzchen findest.
Leider musste ich beim Sammeln feststellen, dass es nur mehr ganz wenige verschlossene Haselkätzchen gibt. Daher habe ich meine Kätzchen wie folgt verarbeitet:
Haselkätzchen Parmesan
Dies ist ein wunderbares Rezept für einen veganen Parmesanersatz.
Du brauchst:
25 g Haselkätzchen (getrocknet)
20 g Walnüsse
10 g Hefeflocken
1 Tl. Salz
So geht’s:
Alle Zutaten im Mixer oder im Mörser mahlen. Ich verwende meine Kaffeemühle, die ich zu einer Kräutermühle umfunktioniert habe. Dieses parmesanartige Pulver in Gläser füllen und im Kühlschrank lagern. Es sollte möglichst schnell aufgebraucht werden. Zur längeren Haltbarkeit könnte man das Pulver aufstreuen und trocknen. Ich schätze dann hält es sich max. 4 Wochen im Kühlschrank.
Wie kann Haselkätzchen Parmesan verwendet werden?
Man kann damit alles würzen, dass würzig sein sollte :-). Das Pulver ist für mich Umami pur. Es passt in die Suppe, aufs Butterbrot, in den Aufstrich, in würzige Saucen usw. . Wenn Du eine weitere Verwendungsidee hast, schreib es in die Kommentare.
Kann man die Haselkätzchen mit anderen Kätzchen verwechseln? Danke Manu
Liebe Manu,
Ja Du kannst auch Kätzchen von anderen essbaren Sträuchern/Bäumen verwenden.
Ich finde die Hasel schmeckt mir am besten. sorry für die späte Antwort. Petra
Hier ein paar Ideen:
Birken (Familie: Birkengewächse- Betulaceae)
Erlen (Familie: Birkengewächse- Betulaceae)
Hainbuche (Familie: Birkengewächse- Betulaceae)
Hopfenbuche (Familie: Birkengewächse- Betulaceae)
Pappeln (Familie: Weidengewächse – Salicaceae)
Rotbuche (Fagus sylvatica)
Weiden (Familie: Weidengewächse – Salicaceae)