Glühwein und Kräuter
Egal ob es sich um eine Weihnachtsfeier, eine kalte Winternacht oder eine Wintereinkaufstour handelt, Glühwein ist sowohl ein wunderbarer Winterwärmer als auch ein tolles Partygetränk. Anstatt im Winter eine einfache Flasche Wein zu servieren, sollte man sich über eine kreative Glühwein-Variante wagen. Gewürze und Kräuter ermöglichen das Experimentieren und könnten grandiose Genusskompositionen ergeben.
Die Historie
Beim traditionellen Klassiker zählt nicht nur die Qualität der Inhaltsstoffe, sondern es können die pflanzlichen Zutaten auch als Heilmittel für die Gesundheit dienen. Kräuterweine waren vor allem im Mittelalter sehr beliebte Arzneimittel. Sie bestanden aus Kräutern, die in Alkohol ausgekocht wurden. Die Rezepte von Hildegard von Bingen für Petersilienwein & Co sind heute noch bekannt. Man vermutet, dass die Wurzeln des Glühweins bis in die Antike zurückgehen. Ein Vorläufer des beliebten Wintergetränks dürfte das Conditum Paradoxum sein. Das Rezept dafür stammt aus dem ältesten Kochbuch der Antike – dem Kochbuch des Apicius.
Im Duden wird Glühwein als erhitzter Rotwein mit Zucker oder Honig und Gewürzen beschrieben. Im Weinviertel wird Glühwein traditionellerweise aus Weißwein hergestellt. Im Laufe der Jahre haben viele Kulturen ihre eigenen Versionen von Glühwein geschaffen. Nordische Länder nennen ihn Glögg. In Bosnien und Kroatien serviert man Kuhano Vino. Wassail wird in England ein spezieller Mulled Wine genannt.
Die Zutaten
Warmer Wein mit Zucker reicht nicht für einen guten Glühwein. Es fehlen Gewürze und auch Kräuter. Die Kombination der Zutaten ist meist unterschiedlich. Sehr oft werden weihnachtliche Gewürze wie Zimt und Nelken verwendet. Diese wirken allesamt wärmend. Oft verleihen Früchte wie z.B. Orange, Zitrone oder Rosinen dem Getränk eine spezielle Note. Im Weinviertel wird der Glühwein puristisch mit Zucker, Zimt und Nelke getrunken. Alles andere würde als Punsch, Kräuterwein oder dergleichen angesehen werden.
Grundsätzlich sind der Zutatenvielfalt fast keine Grenzen gesetzt. Hier findest Du eine Liste von möglichen Zutaten inklusive der gesundheitsfördernden Wirkung.
Klassische Glühwein-Zutaten
Zimt | wirkt antimikrobiell, regt das Verdauungssystem an und ist antiviral und antibiotisch |
Muskatnuss | wirkt antioxidativ, entgiftend in Bezug auf Leber & Niere, sowie antibakteriell und ist auch eine Verdauungshilfe und Schmerzlinderung. |
Kardamom | beruhigt den Magen und den Darm |
Gewürznelken | sind entzündungshemmend, schmerzstillend, wirken vorbeugend gegen Erkältung und Grippe, unterstützen die Verdauung |
Piment | ist ein Verdauungstonikum, hilft gegen Blähungen, Appetitlosigkeit und Magenschwäche |
Ingwer | ist entzündungshemmend und antioxidativ, hilft bei Übelkeit und Verdauungsproblemen und stärkt das Immunssystem |
Anisstern | unterstützt die Verdauung und wirkt gegen Übelkeit |
Fenchel | wirkt appetitanregend, wind- und harntreibend sowie verdauungsfördernd |
Zitrusfrüchte | enthalten meist Vitamin C, welches antioxidativ wirkt und das Immunsystem stärkt |
Neben diesen klassischen Zutaten können auch getrocknete Kräuter im Wein ausgekocht werden. Hierfür empfehlen sich folgende Heilpflanzen:
Kräuter-Glühwein-Zutaten
Melisse | wirkt beruhigend und entspannend, angeblich stärkt sie Herz und Hirn |
Brennnessel | entwässert und entschlackt und soll auch die Lebenslust anregen |
Angelikawurzel | hilft gegen Völlegefühl und gegen Blähungen |
Rosmarin | belebt, regt den Kreislauf und die Konzentration an, hilft bei niedrigem Blutdruck |
Schafgarbe | Frauenkraut mit großer Wundheilungskraft, hilft auch bei Verdauungsproblemen |
Wermut | hat eine appetit- und verdauungsanregende Wirkung, vor allem in Kombination mit Beifuß und Tausendgüldenkraut |
Hopfen – Zapfen | haben viele Bitterstoffe, wirken beruhigend |
Thymian | erleichtert das Atmen bei Erkältungskrankheiten, wirkt entzündungshemmend |
Baldrian – Wurzel | schmeckt etwas seltsam, wirkt jedoch extrem beruhigend bei innerer Unruhe und Schlafstörungen |
Die Kräuter können frisch oder getrocknet verwendet werden.
Das Rezept
Jeder Glühwein kann individuell zusammengestellt werden. Als Süßungsmittel kann man neben Zucker auch Honig, welcher antibakteriell wirkt, verwenden. Auch eignen sich verschiedenste Fruchtsirupe dazu. Im speziellen wäre Holundersirup ideal. Holler hilft das Immunsystem zu stärken.
Basisrezept eines Rotwein-Kräuterglühweins
Zutaten
- 1 Flasche Rotwein (750 ml) ca. 100 – 200 g Honig oder Zucker oder Holundersirup
- 1 Prise Piment gemahlen
- 1 Prise Muskatnuss gemahlen
- ¼ Tl Ingwer gemahlen
- 8 ganze Nelken
- 2 Zimtstangen
- 2 Handvoll getrocknete Kräuter je nach Verfügbarkeit (Verwendet man frische Kräuter erhöht sich die Menge auf 3 Handvoll.)
Zubereitung
- Alle Zutaten in einen Topf geben und erhitzen.
- Hitze auf mittlere Stufe reduzieren und mindestens 15 Minuten köcheln lassen.
- Danach Glühwein abseihen und warm mit einer Scheibe Orange oder Apfel servieren.
TIPP 1: Dieser Glühwein lässt sich auch wunderbar kalt trinken, sofern etwas über bleibt.
TIPP 2: Alkoholfreie Alternative: Alle, die eine alkoholfreie Variante wünschen, nehmen statt dem Wein – Apfelsaft.
TIPP 3: Wer möchte, gibt alle Gewürze und Zutaten in ein Leinentuch, bindet es gut zu. So lassen sich Kräuter und Gewürze einfach mitkochen und auch wieder entfernen.
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