Vogelmiere

Vogelmiere – das grüne Vitamin C

Infos und Facts zum ersten Grün im Jahr

Wer seine Nahrung als Medizin sieht kann bei der Vogelmiere auf Vitamin C, Kalzium und Eisen sowie vielen anderen wichtigen Mineralien setzten – perfekt und ideal im Frühling.

Vogelmiere Pflanzeninfo kompakt

Stellaria media, wie die Vogelmiere wissenschaftlich genannt wird, ist ein einjähriges krautiges Gewächs. Sie produziert pro Saison zwischen 2500-15.000 Samen pro Pflanze. Diese können bis zu 10 Jahren keimfähig bleiben. Das kleine Plänzchen ist fast auf der ganzen Welt zu finden.

Frische VogelmiereVogelmiereblüten

Dieses Nelkengewächs bevorzugt meist schattige, leicht feuchte Standorte und liebt nährstoffreiche Böden. Außerdem übersteht das Kraut Wintertemperaturen von bis zu minus 10 Grad Celsius. Oft ist die Vogelmiere das erste frische Grün, welches bereits im Winter frisch gesammelt werden kann. Die Blätter sind ziemlich elliptisch und haben eine spitze Spitze an einem weit verzweigten, langen, schwachen Stängel. Die Wurzeln sind flach und faserig und bilden sich an den Knoten des Stammes. Die zarten weißen Blüten sehen aus wie kleine Sternchen und haben fünf Blütenblätter, die so tief eingekerbt sind, dass sie wie zehn aussehen.

Holzinger & Glauninger (u.a. Autoren vom Buch „Ackerunkräuter“) bezeichnen die Vogelmiere als „Punk“ der heimischen Pflanzenwelt: denn nur ein einziger, schmaler Streifen Haare zieht sich am Stängel entlang und ist bei jedem Blattpaar um 90° verschoben.

Die ideale Vogemiere-Ernte

Wenn die Pflanze noch nicht blüht ist der beste Zeitpunkt für ihre Verarbeitung. Wer einen einen guten Vogelmiere-Standort kennt, startet am Morgen, um zu intensive Wärme zu vermeiden. Mit einer Schere schneidet man das frische Grün ca. einen Zentimeter über dem Boden ab. Gesammelt wird idealerweise in einem Korb oder mit einem Papiersackerl. Im Garten kann natürlich auch in einen Weidling verwendet werden.

wuchernde Vogelmiere

Im Frühling ist Vogelmiere oft polsterartig anzutreffen.

Verarbeitung und Lagerung

In der Küche angekommen, werden die Pflanzenteile sortiert. Welke und nicht einwandfreie Stücke werden abgetrennt. Die Vogelmiere dann kurz in eiskaltes Wasser tauchen, vor allem, wenn das Kraut nicht ganz sauber ist. Danach hilft eine Salatschleuder um den Idealzustand für die Weiterverarbeitung herzustellen. Wer diesen Vitamin-C Booster nicht gleich verarbeiten kann, gibt die gereinigten Pflanzenteile noch leicht feucht aber luftdicht verpackt in den Kühlschrank. Mit einer Box kann man verhindern, dass die jungen Triebe zusammen gedrückt werden. So hält die Vogelmiere mindestens 2 Tage.

Die Verwendung von Vogelmiere

In der Küche

Vogelmiere ist ein sehr zierliches Grün mit einer knackigen Textur und mildem Geschmack, welcher an jungen Kukuruz oder an junge Erbsen erinnert. Sie ist hervorragend in der Küche zu verwenden. Als Küchentrendsetter könnte man Vogelmiere als „Nature´s Microgreen“ bezeichnen. Vogelmiere ist ideal zum Garnieren von Tellern. Vor allem bei Salaten und kalten Speisen passt sie ausgezeichnet, da das gesamte oberirdische Kraut verwendet werden kann.
Der Klassiker für die Verwendung von Vogelmiere ist natürlich Pesto. Dazu gibt es hier am Blog demnächst mehr Infos. Auch Speisen wie Strudel, Quiche & Co lassen sich mit dem Vitamin C- reichen Kraut aufpeppen. Natürlich passt Vogelmiere auch hervorragend in jede Kräutersuppe. Das passende Rezept findest Du hier. Diese Gründonnerstagsuppe kann auch für eine reine Vogelmieresuppe verwendet werden.

Das Vogelmiere-Lieblingsrezept meiner Kursteilnehmer:innen:

Vogelmiere-Kracker mit Käse

VogelmierekrackerDu brauchst:
90 g Butter kalt in kleine Würferl geschnitten
170 g Dinkelmehl
½ TL Salz
1 Handvoll Vogelmiere fein geschnitten
3 EL kaltes Wasser

Für den Belag
Geriebenen Käse nach Wahl
1 Ei

So wird’s gemacht:
Die Butter und Mehl mit den Händen verreiben, sodass eine krümelige Masses entsteht. Die Vogelmiere mit dem Wasser zu einem Püree mixen, salzen und mit Mehl gut verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Diesen auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5 mm dick ausrollen und in die gewünschte Form schneiden. Die Kekse auf ein Backblech legen mit Eibestreichen und mit Käse bestreuen. Bei 170 °C Ober- und Unterhitze ca. 15 Minuten backen bis sie eine hell-goldene Farbe annehmen.

Gut für die Haut

Mit den grünen frischen Pflanzenteilen der Vogelmiere kann man einen warmen Ölauzug machen. Das so entstandene Vogelmiere-Öl ist eine ideale Basis für Hautpflegecremen. Auf Grund der vielen wertvollen Inhaltsstoffe wirkt das Wildkraut nicht nur pflegend sondern auch sehr beruhigend auf die Haut. Mehr Infos dazu gibt es in meinem Praxisseminar Salben und Tinkturen.

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